13 „Offen“ – Gott fordert heraus Apostelgeschichte 10,14 „Aber Petrus antwortete: »Auf keinen Fall, Herr! Noch nie habe ich etwas Verbotenes oder Unreines gegessen.“ (GNB) Petrus ist von der Vision überrascht, ja überfordert. „Dieses unreine Zeugs hab ich noch nie gegessen“, ruft er voll Abscheu. Damit meint er eigentlich: „Das hab ich noch nie gemacht. Einfach ins Haus eines nicht jüdischen Menschen gehen, mit ihnen am Tisch sitzen. So was macht man nicht bei uns Jüdinnen und Juden nicht“. Da ist eine innere Barriere da. Aber genau die will Gott brechen. Man erzählt, ein amerikanischer Journalist begleitete Mutter Theresa auf den Straßen Kalkuttas. Dort erbarmt sie sich eines alten Menschen auf der Straße. Sie versorgt seine stinkende Wunde. Dem Journalisten ist das zu viel. „Nicht für eine Million Dollar würde ich so was tun!“ ruft er spontan aus. Mutter Theresa schaut ihm in die Augen. Und dann sagt sie: „Ich auch nicht.“ Und nach einer Pause: „Ich tue es für Gott“. So platt das klingt, wirkliche Liebe überwindet innere Barrieren. Sie überwindet das Unbehagen, die emotionale Abscheu vor dem Fremden und auch die verdammte Bequemlichkeit. Zu lieben heißt schlicht, ganz beim anderen sein. Selbstlos, also sich selber los sein, den anderen aufs Herz nehmen. Liebe macht barrierefrei. Nein, es gibt kein besseres Beispiel als Jesus. Welche Anstandsschranke hat er nicht durchbrochen? Bei der samaritanischen Frau. Den verhassten Zolleintreibern. Den Prostituierten. Den Leprakranken. Wirkliche Liebe ist eben nicht nur lieb. Sie geht ins Risiko. Sie sieht beim Anderen nicht nur Erbärmlichkeit wie der Journalist. Sie wird gepackt vom Erbarmen für andere. „Das habe ich noch nie gemacht. Aber heute mache ich es einfach.“ Herrenberg, Landesreferent im Ev. Jugendwerk, verheiratet. Vier erwachsene Kinder, die mehr interkulturelle Erfahrung haben als er. So gehören inzwischen auch iranische und afghanische Freund:innen zur Familie. Sei heute zu 2-3 Menschen freundlich. Grüße sie oder tue ihnen etwas Gutes. Gerade Menschen, die dir spontan fremd vorkommen oder vielleicht zunächst Angst einflößen. Tageschallenge: Reinhold Krebs Tag 15 Das hab ich noch nie gemacht...!
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