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14 „Offen“ – Gott fordert heraus Apostelgeschichte 10,28 Im Morgengrauen bin ich in einer indischen Kleinstadt unterwegs. Etliche Menschen gehen bereits auf ihre Reisfelder. Am Marktplatz sammeln Straßenkehrer:innen den Müll auf. In der Gosse bemerke ich braune Tonscherben, zücke die Kamera und halte die Szene fest. Gleich bin ich von Passant:innen umringt, die wissen wollen, was ich hier tue. Ich frage nach den Scherben und erhalte eine unbestimmte Antwort. Hier haben Dalits einen Tee gekauft. Sie bekamen einen Wegwerfbecher, der anschließend zerschlagen wurde. Nach der Tradition wird das Gefäß durch die Lippen eines „Unberührbaren“ dermaßen verunreinigt, dass es durch nichts mehr zu reinigen ist. Petrus hatte vor 2000 Jahren das gleiche Problem. Als Jude würde er niemals das Haus eines Heiden betreten. Erst recht nicht das Haus von einem römischen Offizier. Er ist der Vertreter der brutalen Besatzungsmacht. Durch eine Vision fordert Gottes Geist ihn gerade dazu auf. Er muss seinen tiefen Ekel überwinden und macht sich auf den Weg. Dann bekennt er vor Cornelius und seinem versammelten Haushalt: „Gott hat mir gezeigt, keinen Menschen als unrein oder unberührbar zu betrachten.“ (Apg. 10,28) Und keine kulturelle Distanz ist größer als die zwischen dem jüdischen Gottesvolk und den nicht-jüdischen Völkern. Nicht weit vom Marktplatz in Indien entfernt liegt ein kleines christliches Krankenhaus, in dem Menschen aller sozialen Schichten medizinisch und seelsorgerlich betreut werden. Ein Leuchtturm der Liebe Gottes. Durch seinen Dienst sind in dieser Region in den letzten Jahren 200 kleine Hausgemeinden entstanden. Der „Unberührbare“ lebt nicht nur in Indien, sondern auch ganz nahe bei mir. Wen meide ich im Alltag? Und warum? Weil jemand so anders reagiert, kommuniziert, so andere Gewohnheiten hat? Weil ich mit einer ähnlichen Person früher mal ganz schlimme Erfahrungen gemacht habe? verheiratet, 3 erwachsene Kinder, 4 Enkel. Physiker, lehrte und forschte an Universitäten in Deutschland, Ägypten und Saudi-Arabien. Er hat eine Leidenschaft für Jesus und ein großes Herz für Menschen aus allen Nationen. Geh heute bewusst auf eine Person zu, rufe sie an oder schreibe ihr eine Text-Message! Tageschallenge: Detlef Blöcher Tag 16 Keinen Menschen meiden

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