19 „Beieinander“ – Tischgemeinschaft für alle Galater 2,11-14 Oft fragen wir uns: Wie weit soll ich gehen, wenn ich mich bemühe, Gutes zu tun? Stehen das Wohlbefinden und Glück meiner Mitmenschen immer über meinem eigenen? So etwas könnte auch Petrus durch den Kopf gegangen sein. In Galater 2 lesen wir, dass Paulus und Petrus das Evangelium verbreiteten. Petrus predigte vorrangig den jüdischen Menschen. Bei gemeinsamen Mahlzeiten entfernte er sich zunehmend von nicht-jüdischen Menschen, weil er Vorwürfe der jüdischen Christ:innen fürchtete. Andere sonderten sich ebenfalls ab. Als Paulus das hörte, wies er Petrus öffentlich zurecht. Er erinnerte ihn, dass Jesus uns frei gemacht hat von der Knechtschaft des Gesetzes. Es stimmt: Gottes Liebe soll allen Menschen zuteilwerden. Aber das ist manchmal leichter gesagt als getan! Petrus soll seine Tradition aufgeben, seine ehrwürdige Position. Obwohl er Jesus nachfolgen möchte, verunsichert es ihn, seine Identität als Jude aufzugeben. Gott verlangt von uns einen „christlichen Mehraufwand“. Wir dürfen das neue, reine Gewand der Herrlichkeit anziehen (Off. 19,8), aber wir sollen auch das alte, befleckte Gewand der Sünde loswerden. Dazu gehört ein Stück Selbstaufgabe. In Christus gibt es keinen „Juden oder Griechen“ - wir haben eine neue Identität (vgl. Gal. 3,28). Unsere kulturellen Unterschiede dürfen bestehen bleiben, weil sie ein Zeugnis der Vielfalt Gottes sind, aber zugleich stehen wir in Gottes Augen auf gleicher Stufe. Wir sollen leben, was wir glauben, und Schritte aufeinander zugehen. Auch wenn das manchmal schwerfällt. Gott spricht uns zu, dass er uns nie mehr aufgibt, als wir tragen können (Röm. 8,18). Ich selbst habe einen Chef, der sehr ungeduldig ist und schnell ärgerlich werden kann. Wie mehrere Kolleginnen überlegte ich zu kündigen. Doch dann sprach Gott zu mir, und mir wurde klar, dass mein Chef keine Familie und kaum Privatleben hat. Ich betete für ihn und spürte eine Welle göttlicher Liebe. Ich nahm den Mehraufwand in Kauf, blieb und bemühe mich nun, sein Arbeitsleben so angenehm wie möglich zu machen. Damit hat Gott eine Tür geöffnet, die zur Seele meines Chefs und ihrer Errettung führen kann. Jura-Studentin an der Universität Potsdam: ghanaisch, in Hamburg geboren; Jugendleiterin und Übersetzerin in GBIM (Gospel Believers International Ministries e.V.) in Berlin Ich möchte Dich heute ermutigen, heute einen Mehraufwand für eine andere Person auf dich zu nehmen. Tageschallenge: Tracy Peukert Tag 22 Der christliche Mehraufwand
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