GLOBAL LOCAL

23 „Beieinander“ – Tischgemeinschaft für alle 1. Korinther 11,26 "Der Weg zum Herzen eines Mannes geht durch den Magen". So sagen wir in Südafrika. In Deutschland lautet dieser Spruch: "Liebe geht durch den Magen". Der Ursprung dieser Redensart ist nicht bekannt, aber sie enthält eine Menge Wahrheit. Ein Beispiel: Als ich Sarah 2017 kennenlernte, organisierte ein gemeinsamer Freund von uns ein Wochenende für vier Personen in den Cederbergen in Südafrika. Auf dieser Reise machte Sarah ein Mousse au Chocolat. Es hat nicht nur gut geschmeckt, sondern es hat mich tief beeindruckt, dass sie in den Bergen eine solche Köstlichkeit hervorzaubern konnte. Seit diesem magischen Moment sind vier Jahre und fünf Monate vergangen und ich genieße immer noch ihre brillanten Kochkünste als ihr Ehemann. Wenn Sarah mich von Zeit zu Zeit fragt, warum ich sie liebe, scherze ich oft mit ihr und sage, dass es wegen ihrer Kochkünste sei. Aber sich zu verlieben und in der Liebe zu bleiben ist viel komplexer als gut kochen. Was genau bringt Menschen dazu, beim gemeinsamen Essen sich auf so tiefen Ebenen miteinander zu verbinden? Beim Essen geht es um mehr als Überleben. Mit ihm schließen wir Freundschaften, werben um Liebhaber:innen und drücken unsere Wertschätzung aus. Gemeinsam zu essen, war schon immer ein Teil der menschlichen Geschichte. Aus der Asche des Vesuvs in Pompei wurde ein runder Brotlaib mit Ritzspuren geborgen: „Gebacken, um geteilt zu werden“. Gemeinsam das Brot brechen, ein Satz, der so alt ist wie die Bibel. Es drückt die Kraft einer Mahlzeit aus, die Kraft Beziehungen zu schmieden, Ärger zu begraben, Lachen zu provozieren. Kinder backen Sandkuchen, machen Teeparties und tauschen Süßigkeiten, um Freundschaften zu schließen. So ahmen sie die Rituale der Erwachsenen nach. Die Verbindung von Essen mit Liebe wird sich durch ihr ganzes Leben ziehen. Ich bin mir sicher, dass du dich mit mindestens einer der oben genannten Erfahrungen identifizieren kannst. 1 Kor 11,26 sagt, dass wir den Tod des Herrn beim gemeinsamen Abendmahl verkünden sollen, bis er kommt. Der Tod von Jesus ist eines der Dinge, die uns als Christ:innen vereinen. Wenn wir am Abendmahl teilnehmen, verkünden wir, dass wir Teil des Leibes Christi, der Kirche, sein wollen und sind. Diese Einheit kann in unser alltägliches Leben ausgedehnt werden. Indem wir es uns einfach zur Gewohnheit machen, eine Mahlzeit, einen Snack oder auch nur ein Getränk mit meinen Schwestern und Brüdern in Christus aus aller Welt zu teilen. Südafrikaner, lebt in Entringen, Global Local Projektteam, verheiratet mit einer DeutschInderin. Sie haben zwei kleine Kinder, die schwäbisch aufwachsen. Liebt gutes Essen in guter Gesellschaft Teile dein Lieblingsessen oder Getränk mit jemandem, z. B. auf der Arbeit oder mit Nachbar:innen. Tageschallenge: Denzel Thys Tag 26 Liebe geht durch den Magen

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