29 „Aktiv“ – Berufungen entfalten Apostelgeschichte 6, 1 - 7 Meine Familie ist immer in der Minderheit. In Indonesien gehören wir zur christlichen Minderheit in einem mehrheitlich muslimischen Umfeld. In Deutschland sind wir die nichtweiße Einwandererfamilie mit lückenhaften Deutschkenntnissen. Häufig werden wir als Menschen zweiter Klasse angesehen. In der Gemeinde in Jerusalem zur Zeit der Apostelgeschichte gab es damals zwei Gruppen: die hebräischen, also die aus Jerusalem stammenden jüdischen Mitglieder und die griechischstämmigen Jüdinnen und Juden, die nach Jerusalem eingewandert waren. Die griechischstämmige Gruppe war kleiner und finanziell schlechter gestellt. Zu der Zeit gab es Beschwerden in der Gemeinde, weil die Witwen dieser Gruppe bei der Versorgung durch die Gemeinde zu kurz kamen. Diese Sorge wurde von den Aposteln aufgegriffen. Es wurden Menschen ausgewählt, die den Auftrag bekamen „zu Tische zu dienen“. Später wurde der Begriff Diakon geprägt. An den Namen der Gewählten (Vers 5) kann man erkennen, dass sie griechischstämmige Juden waren. Die Probleme der Zugewanderten wurden nicht nur ernstgenommen, sie wurden in die Lösungsversuche mit einbezogen und sie wurden durch die Ernennung Teil der Leitungsebene der Gemeinde. Dieser Ansatz fehlt häufig in den deutschen Kirchen. Nicht nur in der Kirchenleitung, selbst bei den Gottesdienstbesucher:innen sind People of Colour, junge Menschen und Menschen mit Behinderung selten zu sehen. In Jerusalem entschied man die griechischen Jüdinnen und Juden mehr einzubeziehen. Das wurde sogar zu einem ausschlaggebenden Faktor für das Wachstum der Gemeinde. Wenn die Kirchen und die Gesellschaft in Deutschland stärker werden sollen, hört auf die Stimme der Zugewanderten, öffnet die Türen für die Geflüchteten und betraut Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe mit Leitungspositionen auf gerechte Art und Weise. aus Indonesien, Wuppertal, Vorstandsmitglied der VEM, verheiratet, drei Kinder Was ist dein Beitrag heute, damit Kirche vielfältiger wird? Tageschallenge: Andar Parlindungan Tag 33 Wie Einwanderer:innen das Gemeindewachstum vorantreiben
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