2 „Geschenkt“ - Ein Segen füreinander Rut 2,10 Tag 2 Als wir im Sommer 2015 den Sonntags-Gottesdienst verließen, wartete draußen auf uns eine Überraschung. Fünf Buchstaben auf große Kartons geschrieben. Von fünf verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Nationen getragen. Diese fünf Buchstaben waren so angeordnet, dass sie das Wort DANKE bildeten. Damit bedankten sich Dutzende von Flüchtlingen bei der Versöhnungsgemeinde in Iserlohn. Die Bibel erzählt von Rut, die ihre Dankbarkeit und ihr Erstaunen gegenüber Boas ausdrückte. Sie fragte ihn: "Womit habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, dass du mir freundlich bist, die ich doch eine Fremde bin?“ Zeitwechsel! Rut ist eine Ausländerin in Juda, eine Moabiterin, die sich bewusst dafür entschieden hat, ihrer Schwiegermutter Noomi zu folgen. Sie ist eine Migrantin, die alles verloren hat und versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Ihre Schwiegermutter hilft ihr dabei. Rut glaubt an die Zukunft, auch im Ausland. Sie ergreift die mutige Initiative, auf dem Feld des ihr unbekannten Boas zu arbeiten. Dort wird sie willkommen geheißen, mit Respekt behandelt und bekommt das Recht auf Arbeit garantiert. Die Gastfreundschaft von Boas gegenüber einer Fremden gipfelt in einer Einladung an den Tisch. Rut bewegt sich vom Feld zum Haus, von der Peripherie zum Zentrum, vom Ort des Schattens zum Platz der Sonne. Sie wird eingeladen, an Boas‘ Tisch zu essen. Es entsteht eine Gemeinschaft, in der alle zusammengehören. Die Zukunft der Welt liegt in der Fähigkeit aller, sich gegenseitig willkommen zu heißen und einander die Chance zu geben, in Gemeinschaft zu leben und zu gedeihen. Eine Gemeinschaft, in der die Rechte eines jeden Menschen garantiert sind. In der Unterschiede Faktoren der gegenseitigen Bereicherung und des Segens sind. Eine Gesellschaft wie der Tisch des Herrn Jesus Christus, wo wir alle von Osten und Westen und von Norden und Süden eingeladen und als eine Familie in Christus versammelt sind. Regionalpfarrer des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung in Westfalen, ursprünglich aus dem Kongo. Überlege, für was du dankbar bist, was fremde Menschen für dich getan haben! Tageschallenge: Dr. Jean-Gottfried Mutombo Eine Zukunft für Rut, eine Fremde in der Fremde
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